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Traber – das Reitpferd?

Traber – das Reitpferd? Traber – zum Reiten? Definitiv ja – Traber sind zwar ursprünglich zum Fahren gezüchtet, doch auch immer mehr Freizeitreiter erkennen ihren Wert unter dem Sattel: Nach der Umschulung zum Reitpferd können Traber bei Wanderritten, Distanzritten, im Fahrsport, Westernsport, beim Springen oder – wenn auch eher selten – der Dressur eingesetzt werden.

Dressurreiten ist nicht nur so schwierig, weil Traber “immer rennen” wollen. Das Davoneilen abzutrainieren sollte für erfahrene Reiter und Trainer kein Problem sein. Die Schwierigkeit liegt oftmals am Gebäude: So sind Traber durch ihre Anatomie oft gar nicht in der Lage, einen Dreitakt zu springen (darüber lest ihr hier mehr). Leider wissen das viele Trainer nicht und es wird probiert und probiert, artet manchmal in Zwang aus. Verbunden ist das Training mit Frust für Pferd und Reiter. Daher achtet auch immer auf kompetente Trainer!

Traber als talentierte Gangpferde

Traber mischen mittlerweile auch Gangpferdeprüfungen auf und sind bequeme Freizeitgefährten: Töltende Traber, die übrigens ein eigenes Zuchtbuch in Deutschland besitzen, bestreiten Gangpferdeprüfungen aller Couleur. Wer mehr über die Töltenden Traber erfahren möchte, spickt einmal in diesen Beitrag: Ellen Vierhaus von Gangpferde Vierhaus – bekannt für die Töltenden Traber – hatte ich bereits zweimal zum Interview auf dem Blog geladen.

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Ellen Vierhaus mit “Spotti”. Bildrechte: Ellen Vierhaus

Aber auch außerhalb der Ovalbahn machen Traber  als Reitpferd eine gute Figur: Von Zirkuslektionen über Ritterspiele bis zur klassischen Reiterei machen sie wirklich alles mit. Der Schlüssel liegt… in der soliden Grundausbildung.

Rennpferde werden zu Reitpferden

Traber von der Rennbahn umzuschulen, erfordert ein besonderes Händchen. Und nicht jeder Traber als Reitpferd geeignet oder für jede Sparte der Reiterei geschaffen, dafür sorgen schon das Exterieur oder aber das Interieur, der Charakter.

So gibt es ehemalige Rennpferde, mit denen man gemütlich einen mehrtägigen Wanderritt reiten kann. Dann gibt es die ehemaligen Rennpferde, die mit einem extrem dünnen Nervenkostüm auf die Welt kamen und sportlich gefördert werden wollen. Das sind dann meist die Traber, die recht schnell – und zu Unrecht – als “Problempferd” deklariert werden.

 

Traber als Reitpferd – ja, aber nicht jeder ist als Traberreiter geeignet

Die Stärke des einzelnen Pferdes kristallisieren sich oft erst während der Umschulung bzw. Ausbildung heraus. Generell ist der Traber ein gutes Freizeitpferd. Nur ist eben nicht jeder Traber als Reitpferd und nicht jeder ReiterIn als Traberreiter geeignet.

Wie seid ihr zu eurem Pferd gekommen? Ich bin sehr gespannt auf eure Geschichten!

Eure Victoria 


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Beitrag überarbeitet 12/2020

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Isamaus

    Hi,
    Ich habe meinen Traber vor fast 5 Jahren aus einem verkaufsstall gekauft, wo die “alten” rennpferd abgestellt wurden. Wenn sie keiner kaufte, kamen sie irgendwann zum Schlachter. Ich bin damals durch Zufall an meinen buben gekommen. Er 7, vernachlässigt, abgemagert, ungeritten und als problempferd deklariert, ich 12, ein verunsichertes unerfahrenes mädchen, das zwar 4 Jahre im schulbetrieb und ein Jahr auf einer RB geritten ist, aber keines falls über die notwendige Erfahrung verfügte einen Traber umzuschulen. Nun ja, was soll ich sagen, wir haben es geschafft. Mittlerweile ist mein kleiner, nach vielen tränenreichen Momenten kurz vorm aufgeben, ein absoluter Schatz geworden. Ließ er sich früher nicht einmal am putzplatz anbinden ohne dass er panisch die Flucht ergriff, kann man ihn mittlerweile ganz ohne Halfter überall abstellen und irgendwann wieder abholen😂. Auch reiterlich haben wir uns zusammen riesig entwickelt. Mittlerweile klappt die EA dressur schon ganz nett, nur am Aussitzen hapert noch, aber das hat aller letzte Priorität. Denn wenn er nicht bereit ist sich so weit loszulassen, dann muss er das nicht. Klar, er hat immer noch, wie du in deinem Text auch geschrieben hast, ein extrem dünnen nervenkostüm, und schäumt, vor allem im Gelände, sofort über. Leider steigert er sich auch sehr schnell in sein Drama rein. Aber das wird er nie ablegen und solange er dabei nicht bösartig wird, ist das okay. Das ist einfach sein wesenszug. Dafür bin ich für alle anderen Momente umso dankbarer. Wer kann schon jedes kleine Kind auf ein vollblusetzen und das Pferd achtet darauf, dass dem kleinen Reiter nichts passiert? Oder welches Pferd passt auch in der größten Panik noch auf seinen Menschen auf?
    Genau dafür liebe ich die Traber es dürfte jederzeit wieder einer einziehen.
    Also dann meine lieben Traber Freunde, machts gut!

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