Was du von deinem Traber über dich selbst lernen kannst – dein Pferd als Spiegel
Dein Traber kennt dich besser, als du denkst
Du hast wahrscheinlich schon mal gehört, dass Pferde unsere Spiegel sind. Aber dein Traber ist nicht einfach nur ein Spiegel – er ist sogar ein ganz moderner Scanner deines Gemütszustandes mit Frühwarnsystem für emotionale Krisen, Kommunikationsfehler und unausgesprochene Konflikte. Nein! Oh! Doch!
In diesem Beitrag finden wir zusammen heraus, was dein Traber über dich weiß (Huch!), wie Pferde deine Körpersprache und Stimmung lesen, und was neueste wissenschaftliche Erkenntnisse über die Mensch-Pferd-Beziehung verraten.
1. Körpersprache – dein Pferd liest zwischen den Zeilen (und Bewegungen)
Der unsichtbare Dialog
Pferde kommunizieren hauptsächlich nonverbal. Sie beobachten kleinste Veränderungen in Muskeltonus, Atmung, Körperspannung – und ja, auch dein angedeutetes Augenbrauenzucken bleibt nicht unbemerkt.
Studien der Universität Leipzig und der ETH Zürich beweisen, dass Pferde Mikroverhalten wie unbewusstes Anspannen der Schultern oder das Heben einer Augenbraue mit deiner inneren Stimmung verknüpfen können. Dein Traber merkt also, wenn du gestresst, ängstlich oder unkonzentriert bist – selbst wenn du es noch gar nicht realisierst.
Aha-Effekt: Wenn dein Pferd plötzlich „unerklärlich“ nervös ist, könnte es sein, dass du es bist.
2. Emotionen sind ansteckend – auch im Sattel
Neurobiologie trifft Pferdeverstand
Das Phänomen nennt sich emotionale Kohärenz. Wenn du nervös bist, steigt dein Puls. Und dein Pferd? Synchronisiert sich mit dir – Herzfrequenz, Atmung, sogar Hirnwellenmuster passen sich an. Dies wurde in Studien mit simultaner Herzfrequenzmessung nachgewiesen (z. B. Universität Rennes, 2020).
Was das für dich heißt: Dein Traber „spürt“ deine Emotion – nicht weil er empathisch ist wie dein bester Freund (obwohl…), sondern weil sein Nervensystem auf Überleben programmiert ist. Er checkt automatisch, ob du Gefahr witterst – und wenn ja, läuft der Fluchtmodus an.
Tipp: Wenn dein Pferd unvorhergesehen schreckhaft reagiert – frag dich: „Was hab ich gerade gefühlt?“ Statt „Was stimmt nicht mit ihm?“
3. Führung oder Flucht – deine innere Haltung entscheidet
Pferde folgen keiner Stimmgewalt, sondern innerer Klarheit
Dein Traber erkennt Authentizität. Versuchst du, Sicherheit zu vermitteln, obwohl du innerlich zweifelst? Dann bekommst du kein „Ja“ vom Pferd. Vielleicht nicht mal ein „Okay“. Sondern: Unruhe, Stocken, Widerstand – oder einfach null Motivation.
Die Sozialstruktur der Pferdeherde zeigt, was Führung wirklich bedeutet: Klarheit, Ruhe, Verlässlichkeit. Nicht einzig Lautstärke, Strenge oder Tricks.
Lerneffekt: Dein Traber zeigt dir, wie du dich selbst führen musst – bevor du ihn führen kannst. Das machen sich immer mehr Führungskräfte-Coaches zu eigen und bieten Firmen teure Seminare für Manager an.
4. Dein Traber deckt innere Glaubenssätze auf
Alte Muster? Pferde enttarnen sie sofort
„Ich bin nicht gut genug.“
„Ich darf keine Fehler machen.“
„Wenn ich nicht perfekt bin, passiert was Schlimmes.“
Klingt dramatisch? Willkommen im Kopf vieler Reiterinnen und Reiter. Geht es dir manchmal ähnlich? Und dein Traber reagiert – auf deine inneren Überzeugungen, als wären sie äußere Reize.
Unbewusste Glaubenssätze beeinflussen unsere Körpersprache und Entscheidungsfindung auch im Sattel – was sich direkt aufs Pferd überträgt.
5. Selbstführung durch Pferdetraining
Wenn Longieren zur Achtsamkeitsübung wird
Du willst deinen Traber präzise longieren, am liebsten mit innerer Verbindung und perfektem Zirkel? Dann musst du: atmen, bei dir bleiben, vorausschauend handeln. Voilà – du übst Präsenz, Timing, Klarheit aus. Im Grunde ein 1A-Achtsamkeitstraining.
Die Reitpädagogin und Achtsamkeitsforscherin Linda Kohanov nennt das „authentische Präsenz“. In ihrer Studie (Arizona, 2018) mit Führungskräften zeigte sich: Nach dem Kontakt mit Pferden stieg das Selbstvertrauen, die Klarheit im Auftreten und das Stressmanagement signifikant.
Kurz: Pferde sind bessere Coaches als so mancher Life-Coach.
6. Humor ist erlaubt – und manchmal lebenswichtig
Wenn dein Traber dich auslacht (oder dich zur Vernunft bringt)
Pferde können uns auch durch ihre Eigenheiten belehren.
Du bist überambitioniert und überehrgeizig? Das Pferd bleibt mitunter einfach stehen oder scheint gegen dich zu arbeiten.
Du willst es „absolut perfekt“ machen? Der Traber verweigert vor dem Sprung – wie reagierst du?
Ein Traber erinnert dich stets daran, dass Reiten keine mathematische Gleichung ist – sondern Kommunikation, Vertrauen und Arbeit an sich selbst.
7. Der Traber als Kompass in Krisenzeiten
Pferde als mentale Stabilitätsanker
Viele Reiter*innen berichten, dass ihr Traber sie „gerettet“ hat – durch ihre stille Präsenz im Alltag. Gerade bei Stress, Depressionen, ADHS, Burnout oder Hochsensibilität sind Pferde laut Forschung (u. a. Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten) ein wertvoller Co-Therapeut.
Warum?
Weil sie urteilsfrei sind. Weil sie im Moment leben. Und weil sie keinen Unterschied machen zwischen Chefärztin und Schulabbrecher – sie sehen nur dich. Unverstellt.
Fazit: Dein Traber ist nicht nur dein Trainingspartner – er ist dein Spiegel, dein Lehrer, manchmal dein Therapeut
Je genauer du hinhörst, desto mehr wirst du über dich selbst lernen. Über deine Stimmung, deine Haltung, deine Glaubenssätze – aber auch über deine Fähigkeit, zu führen, zu vertrauen und loszulassen.
Dein Traber ist nicht perfekt. Und du musst es auch nicht sein.
Aber gemeinsam seid ihr ein verdammt gutes Team – wenn du bereit bist, zuzuhören.
Bonus: 5 Fragen, die du dir nach dem Reiten stellen kannst
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Wie habe ich mich gefühlt – und wie hat mein Pferd darauf reagiert?
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Habe ich klar kommuniziert oder war ich unentschlossen?
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Wo habe ich Kontrolle behalten wollen – und warum?
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Was hat heute gut funktioniert – was war mein Anteil daran?
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Was hat mein Traber mir heute über mich gezeigt?
Schön, dass du diesen Beitrag gelesen hast. Wie reagiert dein Pferd, wenn du einen schlechten Tag hast? Schreibe es gern in die Kommentare, ich bin gespannt!
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