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Traber reiten – Schwierigkeiten bei der Umstellung zum Reitpferd

Traber reiten ist ja eine feine Sache, wenn der Traber wie jedes andere Pferd eine gute Ausbildung genossen hat. Leider ist das bei einigen Trabern schwieriger als bei anderen. Und manchmal trägt auch die Pferdeausbildung eine gewisse Mitschuld.

Aber nicht nur die Ausbildung des Trabers ist ausschlaggebend für die Umschulung zu einem guten Reitpferd: Da kommen mehrere Faktoren zusammen. Heute erzähle ich euch, was relevant in Sachen Traber-Ausbildung zum Reitpferd ist. Aber vorweg: Jeder Traber, jedes Pferd ist anders – ein Patentrezept nach Schema F gibt es nicht.

  1. Das Exterieur
  2. Die Muskulatur
  3. Die Hufstellung
  4. Die Kommandos
  5. Die Fütterung
  6. Fehlende Kenntnisse

 

1 Das Exterieur

Eine Schwierigkeit, die besteht, den Traber zum Reitpferd umzuschulen, ist deren Exterieur. Traber wurden explizit zum Fahren gezogen und nicht zum Reiten. Daraus resultiert beispielsweise häufig eine recht hohe Schulter. Auch die Hinterhand ist häufig überbaut. Bei der Umschulung ist es wichtig, auf diese Gebäudetypen Rücksicht zu nehmen. Beispielsweise ist aufgrund des Exterieurs für viele Traber ein korrekter Galopp im Dreitakt gar nicht möglich (mehr dazu unter Traber als Gangpferde).

2. Die Muskulatur

Als Fahrpferd hat der Traber eine völlig anders ausgeprägte Muskulatur als ein Reitpferd. Vorherrschend sind der im Volksmund genannte “Hirschhals” und eine fehlende Tragemuskulatur im Rücken. Bei der Umschulung zum Reitpferd müssen Traber zuerst entsprechend trainiert werden, um die Muskulatur korrekt zu fördern. Schließlich soll der Traber mal einen Reiter tragen. Viele Reiter machen den Fehler, und legen zu früh im Sattel los, wo Longieren zum Muskelaufbau noch angebracht wäre.

traber-probleme

3. Die Hufstellung

Die Hufstellung eines Trabers ist oftmals auf Trabrennen ausgerichtet – das heißt, die Hufe haben eine spezielle Form – und die gilt es, langsam umzustellen. So kann der Traber besser “abrollen”. Mehr zum Thema Hufe und Traber findet ihr in diesem Beitrag.

4. Die Kommandos

Traber lernen auf der Rennbahn verschiedene Kommandos, verschiedene Hilfen (Stimme, Zügel). Daher kann es beim Reiten leicht zu Verwechslungen führen und der Traber auch mal beschleunigen. Der Zug am Zügel kann das Tempo verschärfen, was unterm Sattel nur mäßig Begeisterung auslöst. Daher mit Bedacht auf die richtige Hilfengebung umstellen. Hilfreich sind Stimmkommandos, die vorab an der Longe geübt werden.

Mehr Unterstützung bei der Umschulung deines Trabers gesucht? Im aktuellen Buch “TRABER – Renn- und Reitpferde” findet ihr Hilfe, Tipps und Informationen zur Ausbildung eines Trabers. 

5. Die Fütterung

Kommt ein Traber frisch von der Rennbahn, gab es für ihn ordentlich Futter – schließlich zehrt das Training und der Champion soll in Hochform sein. Der Neubesitzer muss den Traber erstmal im Training und im Futter “herunterfahren” – langsam und mit Plan. Mehr zum Thema Futter lest ihr hier.

6. Fehlende Kenntnisse

Ein großes Manko in Sachen Traberausbildung sind sicherlich fehlende Grundkenntnisse in der Pferdeausbildung und auch Trainer, die Traber nach Schema F ausbilden wollen. Ich empfehle daher, sich sorgfältig zu belesen und qualifizierten Reitunterricht zu besuchen. Es kommen eben doch noch viele Reiter zum Traber wie die Jungfrau zum Kind – das macht nichts, solange der Reiter willig ist, sich fortzubilden. Zum Glück sind die meisten Traber sehr nervenstark und verzeihen auch viele Anfängerfehler. Nur bei einigen schlägt das Gemüt dann um zum “Problempferd“.

So, nun liegt es an euch – was sind bei euch die Knackpunkte in der Umschulung des Trabers? Ich bin ja fast verzweifelt an meiner Stute, weil sie partout nicht länger stehen bleiben wollte. Was ist eure Achillesferse?

Hufe hoch, der Traberblog

Dieser Beitrag enthält (eigen-)Werbung durch einen Affiliate-Link zu meinem Buch.

 

 

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