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Entspanntes Reiten: Tipps zur Stressbewältigung für Freizeitreiter

Immer mehr Freizeitreiter haben Stress. Nicht unbedingt durch das Reiten ansich, sondern Stress durch Job, Familie oder Geldsorgen. Wie entspanntes Reiten trotzdem gelingen kann, darum geht es hier heute.

Entspannt auf dem Pferd sitzen und abschalten? In Ruhe das Trabertier putzen und stundenlang pflegen? Für viele Freizeitreiterinnen ist das mittlerweile nicht mehr die Norm. Gehetzt geht es in den Stall, rasch wird drüber geputzt, schnell gesattelt und ab aufs Pferd. Die Zeit läuft. Der Stressfaktor erhöht sich umgehend um weitere Punkte, wenn die Halle belegt ist, das Pferd ein Hufeisen verliert oder der Helm noch zuhause liegt.

Leider ist Stress ja nicht nur für uns Reiter was richtig blödes. So ein Pferd bemerkt Stress ja schon, wenn wir die Hofeinfahrt erreichen. Und weil die meisten Pferde ja feinfühlige Wesen sind, wollen sie mit Stress nichts zu tun haben. Sie lassen sich dann zum Beispiel auch ungern einfangen (Zack, da steigt der Blutdruck wieder) und sind nur so mittelgut gelaunt, wenn wir – Atemnot inklusive – im Eiltempo satteln.

Daher gibt es heute nicht nur Tipps gegen Stress, sondern auch eine tolle 15-Punkte-Liste (s.u.) für Reiter!

Stress hat viele negative Auswirkungen. Schon allein aus folgenden Gründen sollten wir Stress also unbedingt reduzieren.

Gestresste Reiter – gestresstes Pferd

Stress verursacht Verspannungen und Muskelbeschwerden

Sowohl Reiter als auch Pferde leiden häufig unter Verspannungen und Muskelbeschwerden, wenn sie gestresst sind. Das führt zu Einschränkungen in der Beweglichkeit. Das wiederum hat Folgen im Training: Der Reiter überträgt die Anspannung direkt aufs Pferd.

Viel Stress – weniger Konzentration

Stress beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit von Reiter und Pferd. Gegebenenfalls kann das zu Fehlern führen und das wiederum kann die Sicherheit beim Reiten gefährden (z.B. im Parcours oder im Gelände, aber auch am Boden).

Stress fördert Verhaltensprobleme beim Pferd

Leider übertragen wir ungewollt auch unseren Stress auf die Pferde. Gestresste Pferde zeigen häufiger Verhaltensprobleme wie Unruhe, Nervosität, Aggressivität oder Ungehorsam. Wollen wir das? Nein.

Gesundheitliche Probleme durch Stress

Langfristiger Stress kann zu gesundheitlichen Problemen beim Reiter als auch beim Pferd führen, darunter Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunschwächen, chronische Schmerzen und andere.

Langfristiger Vertrauensverlust

Steigen wir dauerhaft gestresst – also in Alarmbereitschaft – aufs Pferd, quittiert es das womöglich mit einem Vertrauensverlust. Das Pferd vertraut unserer Führung nicht mehr, die Beziehung zwischen Pferd und Reiter ist damit nicht mehr optimal.

Verminderte Leistungsfähigkeit durch Stress

Unsere Leistungsfähigkeit leidet, wenn wir gestresst sind. Leider kann sich das auch auf das Pferd übertragen. In der Gesamtheit führt das zu schlechteren Ergebnissen bei Wettkämpfen, im Training oder bei der Bodenarbeit.

Stress erhöht Verletzungsrisiko

Durch Stress erhöht sich das Verletzungsrisiko bei Pferd und Reiter. Wir handeln impulsiver oder unkoordinierter, das erhöht das Risiko von Unfällen und Verletzungen.

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Stress und Anspannung führen zu schlechten Trainingsergebnissen oder sogar zu Unfällen.

Negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit

Langfristiger Stress kann bei uns zu Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Gesundheitsproblemen führen. Das wiederum hat auch Auswirkungen auf unser Privatleben. Ein Teufelskreis.

Schlechtes Trainingsergebnis

Stress beeinträchtigt die Effektivität des Trainings. Pferde, die durch den Reiter unter Stress stehen, haben größere Probleme, neue Lektionen umzusetzen.

Lebensqualität leidet unter dauerhaftem Stress

Sowohl Reiter als auch Pferde leiden unter Dauerstress und sind insgesamt unzufriedener und weniger glücklich. Chronischer Stress fördert u.a. Magengeschwüre, das Risiko für Schlaganfälle, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.

Also, wie kommen wir da bloß wieder raus aus der Stress-Schleife? Nicht nur uns zuliebe, sondern auch dem Pferd? Bevor ich darauf eingehe, noch ein kurzer Einmerker: Stress ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Es gibt auch sogenannten “positiven Stress”. Hier und heute geht es aber heute um negativen Stress, der uns einschränkt und auch das Reiten, unsere liebste Freizeitaktivität, in Mitleidenschaft zieht. 

Stress reduzieren – Tipps für Reiterinnen & Reiter

Um langfristig aus der Stressfalle zu kommen, müssen wir zuerst

Die Stressquellen ausfindig machen

Die besten Yogaübungen helfen uns nicht, wenn wir die Stressquelle nicht identifizieren und Gegenmaßnahmen ergreifen können. Starke Stressquellen können u.a. sein

  • Geldsorgen
  • pflegebedürftige Angehörige
  • ein furchtbarer Chef
  • Probleme mit der Stallgemeinschaft
  • Trennung
  • Krankheit
  • Zukunftsangst
  • schlechtes Zeitmanagement
  • Drohende Kündigung
  • zu viele Termine
  • hoher Mental Load
  • Care Arbeit

Wir müssen also zuerst genau hinschauen, was uns so bewegt. Oft sind das ja mehrere Dinge, die da zusammenkommen. Manchmal ist Stress auch nur temporär, also vorübergehend, zum Beispiel bei Prüfungen. Sind wir aber dauerhaft gestresst, schadet uns das. Daher: Einfach mal aufschreiben, was in unserem Leben los ist, und die Stressquellen identifizieren.

Danach müssen wir

Unseren Stress managen

Das klingt jetzt ein wenig abgehoben, ist aber ganz simpel. Zu jeder Stressquelle schreiben wir mögliche Lösungsansätze auf. Um zu verdeutlichen, was ich meine, hier einige Beispiele:

  • Geldsorgen: Mögliche Lösungen z.B. Reitbeteiligung, Nebenjob, Verkauf von gebrauchten Dingen, Umzug, anderer Job
  • Care Arbeit: Mögliche Lösungen z.B. Unterstützungsangebote recherchieren, Aupair, Haushaltshilfe, Betreuungsnetzwerk erweitern usw.
  • Trennung: Mögliche Lösungen z.B. Psychologische Unterstützung durch Profis, Trauerarbeit erlernen u.a.
  • ein furchtbarer Chef: Mögliche Lösungen z.B. Neuer Job, Selbstcoaching für Umgang mit schwierigen Menschen, Gespräch mit Personalabteilung usw.

Ihr seht, was ich meine, oder? Der letzte Punkt ist aber der wichtigste, denn Stress wird uns immer begleiten. Es macht aber einen Unterschied,

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Wie wir mit Stress umgehen

Stress wird ein Teil unseres Lebens bleiben. Daher ist es so wichtig, zu lernen, wie wir am besten mit Stress umgehen. Ein Merksatz hilft mir da immer gut weiter:

“Wir können nicht ändern, wie die anderen sind – aber wir können ändern, wie wir darauf reagieren.”

Außerdem können wir uns Techniken erarbeiten, die uns in Stresssituationen erden können. Befinden wir uns in einer stressigen Phase, nehmen wir noch mehr Stress einfach raus. Statt am Trainingsplan festzuhalten, könnten wir in Ruhe mit dem Pferd eine Runde spazieren gehen oder in Bodenarbeit investieren. Kopf aus, Entspannung an. Ich weiß, das klingt zu einfach. Daher habe ich noch etwas vorbereitet, nämlich eine

15-Punkte-Liste für Reiter im Stress

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Darin findest du 15 Punkte, die du sofort anwenden kannst – gegen Stress beim Reiten, für mehr Entspannung. Wenn du schon für den Newsletter angemeldet bist, bekommst du die Liste automatisch. Keine Sorge, du bekommst vom Traberblog nur aktuelle News und kein Dauergespamme. Wär ja noch schöner, wo wir doch alle gar keine Zeit zum Lesen haben, oder?

Was stresst dich gerade am meisten?

 

 

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