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Übung macht den Meister?

Ein schönes Sprichwort: Übung macht den Meister. Doch richtig oder falsch, das wird leider nicht hinterfragt. So kann man beispielsweise natürlich bis zum Erbrechen die Versammlung üben, doch wenn das Pferd permanent den Kopf in falscher Haltung mit dem sog. “falschen Knick” trägt, kann man noch soviel trainieren.

Gerade beim Traber beginnen viele Besitzer oft zu früh mit den “Fortgeschrittenen-Lektionen”. Versammlung? Ist ja prima, aber übt doch erst einmal korrektes Vorwärts-Abwärts. Oder Takt. Oder Losgelassenheit. Leider werden die grundlegenden Lektionen in der Ausbildung bzw. Umschulung im Schnelldurchlauf abgehandelt, teils verschuldet durch Inkompetenz beim Trainer, teils durch eigene Unwissenheit oder falschem Ehrgeiz.

Macht euch bewusst, dass die Ausbildung junger Pferde früher Jahre in Anspruch genommen hat. Eine Umschulung ist oft schwieriger und langwieriger. Heutzutage vergeht vom Einreiten bis zum ersten L-Springen kaum ein Jahr (ein extremes Beispiel, aber leider Alltag in unseren Reitställen). Da ist die Erwartungshaltung auch beim Traber groß, er kennt schließlich durch die Fahrausbildung einige Hilfen, da muss das mit dem korrekten Reiten doch schneller gehen…! Nein, gerade ehemalige Rennpferde brauchen mehr Zeit und Geduld, auch wenn sie vermeintlich schnell lernen. Denn schnell lernen unsere Traber auch das Falsche.

Eine Übung für Ungeduldige: Zirkel verkleinern und vergrößern. Schult das Pferd in Bezug auf Balance und Gleichgewicht, ihm fehlt hier die Hilfe der Anlehnung an der Bande. Beim Verkleinern des Zirkels soll das Pferd mehr Last auf die innere Hinterhand nehmen, so muss es anfangen sich zu versammeln. Dabei kann es beim Traber noch zu Taktfehlern kommen. An dieser Lektion kann ein Reiter oder Trainer gut erkennen, wie das Pferd auf die Hilfen reagiert bzw. wie es an den Hilfen steht. Fortgeschrittene bauen zur Abwechslung Tempowechsel im Schritt, später auch in den anderen Gangarten ein.

 

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