You are currently viewing Traber-Fellpflege

Traber-Fellpflege

Oh Graus, davor fürchtet sich jeder Pferde- bzw. Tierbesitzer: Der Fellwechsel steht an!

Im Stall fliegen die Haare, Putzplätze konkurieren in Bezug auf Tumbleweeds* mit amerikanischen Geisterstädten, Reiter packen den Mundschutz aus: Der Frühling naht, das Fell geht.

Der Traberblog fasst Wissenswertes rund um die haarige Jahreszeit zusammen:

Wann fängt denn nun der Fellwechsel an?

Der Fellwechsel richtet sich nach dem Tageslicht, der Sonneneinstrahlung. Werden die Tage länger, beginnt der Fellwechsel für das Frühjahr.

Überall Haare!

Überall Haare – im Mund, auf der Kleidung, in der Putzbox. Was tun? Putzbox schließen, Putzzeug gewissenhaft säubern, Schutzkleidung überziehen (Maleroverall oder ähnliches), Schmutzdecke auf den Autositz, Gesichtsmaske aus der Apotheke über Mund und Nase legen: Dem erfolgreichen Enthaaren steht nun nichts mehr im Weg!

Fütterung

Im Fellwechsel brauchen Pferde oft mehr Energie. Gerade alten und kranken Tieren macht die Phase zu schaffen, eine Erhöhung der Ration sollte unter Umständen in Betracht gezogen werden. Als Zusatzfuttermittel schlug vor Jahren Biotin auf den Markt ein. Ein jeder Reiter fütterte seinem Pferd das weiße Pulver. Heute ist der Nutzen umstritten. Als Kombipräparat zusammen mit anderen Nährstoffen dennoch eine sinnvolle Ergänzung. Kranke, alte oder tragende Pferde sollten zusätzlich mit Nährstoffen versorgt werden. Ein Tierarzt ist immer der richtige Ansprechpartner, er kann – auch anhand einer Blutanalyse – das passende Zusatzfutter empfehlen.

Empfohlene Zusatznährstoffe sind u.a. Zink, Vitamin E, Magnesium, Kupfer, Schwefel und Selen. Futtermittelhersteller bieten auf Fellwechsel abgestimmte Mineralfutterpräparate an. Ein Zuviel kann allerdings Schäden hervorrufen, gerade bei Selen ist Vorsicht geboten. Beliebte Zugabe sind auch Naturprodukte wie Leinsamen (Öle, Leinkuchen usw.) oder Kräuter (Brennessel, Hagebutte, Kamille).

Pflege

Runter mit dem Fell! Hersteller aller Couleur bieten verschiedenste Striegel und Werkzeuge an, um den Haaren zu Leibe zu rücken. Den neuesten Trend gibt es günstig im Baumarkt: Fugengummi!

Andere bekannte “Waffen” sind der gute alte Gummistriegel, der Fellkratzer, der Eisenstriegel, das Haustier-Haarwunder und “magische” Bürsten. Zu finden sind die verschiedensten Fellutensilien im gut sortierten Reitsportbedarf – in allen Preisklassen.

Ein ganz wichtiger Punkt ist allerdings die Eigenfellpflege beim Pferd: Wälzen! Sand, Matsch oder Gras: Das Abschubbern toter Haare ist ein wahrer Segen. Dankbar sind die Pferde auch für Bürsten, an denen sie sich schubbern dürfen.

Wohin damit?

Damit das Fell nicht auf Nachbargrundstücken oder im Futter des Pferdes landet, ist gewissenhaftes Zusammenkehren Pflicht. Viele Reiter entsorgen die Haare auf dem Mist, besser ist jedoch die Mülltonne.

Und wenn das alles nicht hilft?

Dann hilft der Tierarzt mit einer Blutanalyse und notfalls die Schermaschine. Ein gestörter Fellwechsel ist jedoch immer ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Und jetzt: An die Striegel, fertig, los!

*die fliegenden Heuballen in den amerikanischen Western

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Carolin

    Super Tipps! Vielen Dank, deine Artikel sind immer sehr interessant.

Schreibe einen Kommentar