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Oldie but goldie: Wenn der Traber älter wird – 1

Jeder Traberbesitzer weiß es, schiebt den Gedanken aber von sich: Pferde werden alt. Unsere Lieblinge begleiten uns mal länger, mal kürzer auf unseren Wegen. 

Persönlich hatte ich das Glück, 23 Jahre in vierbeiniger Begleitung einer wunderbaren Traberstute zu sein. 

Doch was macht ein altes Pferd aus? Ändern sich die Bedürfnisse? Was und wieviel darf der Oldie noch machen? Und: Was mache ich, wenn DIE Zeit gekommen ist? 

So viele Fragen; mit der dreiteiligen Oldie-Reihe möchte ich einige Fragen beantworten. Im ersten Teil erwartet euch ein Q & A (question & answer), Teil zwei erklärt besondere Anforderungen und im dritten Teil kläre ich über den letzten Weg auf.

Alte TRABER benötigen viel Aufmerksamkeit

Ab wann ist mein TRABER alt?

Eine nicht einfache Frage. Pferde gehören ab 18-20 Jahren zu den “rüstigen Rentnern”. Einige Futtermittelhersteller empfehlen ihr Seniorfutter bereits ab 16. Ein paar Pferderassen, vor allem Spätentwickler wie Islandpferde oder Araber, werden recht alt – über 40 Jahre. Erstaunlicherweise kenne ich auch einige recht alte TRABER, 37 Jahre hatte die älteste Dame auf dem Buckel. Bei guter Gesundheit steht einem Methusalemalter nichts im Weg. Übrigens: Der Weltrekord lag bei 62 Jahren; Old Billy zog englische Lastkähne und verstarb um 1822. Das älteste Rennpferd der Welt war ein 42-jähriger Franzose. 

Ein altes Pferd ist in meinen Augen ein Pferd mit folgenden Merkmalen (Beispiele): 

  • Es wird alters- und gesundheitsbedingt nicht mehr geritten
  • Das Pferd hat Alterskrankheiten
  • Abbau der körperlichen Fitness
  • Probleme im Fellwechsel
  • Zahnprobleme und Fütterung von eingeweichten Futtermitteln
  • Altersanzeichen (graue Haare, Senkrücken,…)
  • Verlust der bisherigen Rangordnung

Heutzutage erreichen Pferde im Schnitt ein Alter von 25 – 30 Jahren.

Muss mein TRABER jetzt Seniorenmüsli kauen?

Ältere Pferde benötigen tatsächlich ein an ihren erhöhten Grundumsatz angepasstes Futter: Weniger Arbeit bedeutet auch Abbau der Muskulatur. Seniorenfutter ist in der Regel eiweißarm aber sättigend. Trotzdem ist es nicht zwingend nötig, leichtfertige Futterumstellungen sind zu vermeiden. Allerdings benötigt ein alter TRABER oft mehr Futter, oft auch eingeweicht. Die individuelle Futterplanung ist am einfachsten mit einem Fachmann, zB dem Tierarzt, festzulegen. Dieser gibt auch Empfehlungen für eventuell benötigte Zusatzfuttermittel. Für ausreichend Heu ist zu sorgen.

Darf ich ein altes Pferd noch arbeiten? 

“Arbeiten” unter dem Reiter wie zu seinen besten Zeiten wird ein alter TRABER nicht mehr können. Irgendwann ist die Konstitution zu schlecht. Allerdings benötigen die Senioren trotzdem Abwechslung, Bewegung und viel Zuwendung. Spazierenreiten, laufen oder Bodenarbeit sind in hohem Alter oft noch gut möglich. 

Mein Pferd ist nun 26 und benimmt sich mittlerweile oft starrsinnig – woran liegt das?

Während des Alterungsprozesses leiden auch Seh- und Hörfähigkeit des Pferdes. Dadurch ändert sich natürlich das Verhalten, bspw. in Schreckhaftigkeit. Ist die Ursache unklar, kann ein Tierarztbesuch Abhilfe schaffen.

Wird ein altes Pferd oft krank? 

Je älter, desto anfälliger? Im Allgemeinen: Ja. Alte Pferde rutschen in der Rangordnung nach unten, sehen teilweise schlechter – das kann zu Verletzungen führen. Zudem läuft, wie beim alten Menschen auch, das Immunsystem nicht mehr auf Hochtouren; die Anfälligkeitsrate steigt. Muskeln und Sehnen verlieren an Elastizität, Knochen werden brüchig. Außerdem entwickeln sich teilweise altersbedingte Krankheiten wie bspw. Arthrose oder Nierenprobleme. 

Es gibt auch Ausnahmen, keine Frage. 

Was kostet mich ein altes Pferd monatlich?

Diese spannende Frage wird in Teil 2 abgehandelt!

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