Futter und Pferd ist eine heikle Sache. Pferdebesitzer sind von der Menge an Kraft- und Mischfutter schier überwältigt, für jeden Einsatzzweck, für jede Rasse gibt es mittlerweile eigene Futterarten. Doch wer braucht was? Was empfehlen eigentlich Futtermittelhersteller und warum? Dieser Beitrag knüpft an das Futterthema von letzter Woche an: Der TRABERBLOG spricht heute mit Jürgen Gründel, Inhaber der Steel Hill Ranch und Futtermittelexperte.*
- Steckbrief
Name: Jürgen Gründel
Firma: Steel Hill Ranch
Firmengründung: 1996
Website: www.steelhillranch.de
Alter: 54 Jahre
Wohnort: 36088 Hünfeld-Stendorf
Eigene Pferde: Fünf Quarter Horses
Lieblingsrasse: Quarter Horse
Fütterungstipp für die Leser: Langfaseriges Kraftfutter

TRABERBLOG: Herr Gründel, wie sind Sie dazu gekommen, Futtermittel für Pferde anzubieten?
Jürgen Gründel: Wir hatten im Jahr 2011 eine sehr schlechte Heuqualität und mit dem Pellet- und Müslipferdefutter sahen unsere Pferde schlecht aus. Da die Pferde besonders im Winter Raufasern von bester Qualität benötigen, haben wir von der Firma Guidolin aus Italien 5 Paletten „Wafer fioc“ getestet. 40 Pferde erhielten das Futter und innerhalb kürzester Zeit hatten wir wieder Pferde, die gut und mit glänzendem Fell dastanden. Dies hat uns so begeistert, dass wir uns entschlossen haben, Guidolin-Produkte in Deutschland zu vertreiben.
„TRABER sollten raufaserreiches Futter erhalten (…)“
- Raufaser erhält die Leistungsbereitschaft und beugt Magen-Darmproblemen bei Renn- und Reitpferden vor.
TRABERBLOG: Als Anbieter für Pferdefutter im Hochleistungssegment interessiert es die Leser des TRABERBLOGS besonders, was aus Ihrer Sicht die Basis des idealen Pferdefutters im Freizeit- und im Rennsport ist:
Jürgen Gründel: Generell empfiehlt sich für Sport- und Freizeitpferde ein raufaserreiches Pferdefutter. Unser Futter beispielsweise ist reich an pflanzlichen Eiweißen und essentiellen Aminosäuren. Durch die spezielle Zusammensetzung ist es außerdem schimmel- pilz- und staubfrei. Wafer fioc garantiert auch sehr lange Fresszeiten, da es trocken verabreicht werden kann. Zudem fördert es den Muskelaufbau und sorgt für eine schnellere Regeneration und ist gut verdaulich.
Das Verdauungssystem des Pferdes benötigt sehr viele Raufasern, um kontinuierliche Leistungsbereitschaft zu zeigen. Dies ist bei Sportpferden sehr wichtig. Galopper und Traberpferde sollten ein raufaserreiches Futter zu ihren Getreidegaben erhalten, das verlängert die Fresszeiten und schont gleichzeitig den Magen des Pferdes.
„(…) Tägliches Training ist essentiell.“
TRABERBLOG: Sie sind alleiniger Importeur von Waferfioc. Worin unterscheidet sich dieses Futter von anderen Herstellern?
Jürgen Gründel: Die Firma Guidolin arbeitet auf höchstem Qualitätsniveau im Tierfuttermittelbereich mit modernsten Techniken. Rohstoffe von bester Qualität finden Verwendung, die Getreidesorten werden alle hydrothermisch aufgeschlossen. Die Getreideflocken sind generell melassefrei und alle 5 Sorten weisen einen sehr geringen Zuckeranteil auf: Wafer fioc plus gerade mal 3,7 %. Dank der großen Produktpalette können wir vom Fohlen bis zum Senior und vom Freizeit- bis zum Sportpferd das richtige Futter anbieten.
TRABERBLOG: Was macht das Futter für Rennpferde so besonders und worin unterscheidet es sich von normalen Futter?
Jürgen Gründel: Wir empfehlen für Rennpferde generell unser Premiumfutter. Dieses Futter zeichnet sich durch einen hohen Rohproteingehalt und Rohfettanteil aus und hat über 14% verdauliche Energie, bei einem Zuckergehalt von gerade mal 4,7%. Der Raufaseranteil begünstigt die langen Fresszeiten, schont den Magen und den Verdauungstrakt. Außerdem fördert es den Muskelaufbau und wir haben im Verdauungstrakt genügend Raufasern, um eine kontinuierliche Leistungsbereitschaft abzurufen.
TRABERBLOG: Jedes noch so gute Futter nützt nichts, wenn aus Ihrer Sicht WAS fehlt?
Jürgen Gründel: Tägliche Bewegung, tägliches Training ist essentiell.
TRABERBLOG: Eine Futterumstellung sollte immer langsam erfolgen. Doch von welchem Zeitraum sprechen wir hier eigentlich?
Jürgen Gründel: Ich empfehle mindestens eine Woche, das hängt individuell vom Pferd ab.
TRABERBLOG: Herr Gründel, ich bedanke mich für das Beantworten meiner Fragen.
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