Du betrachtest gerade Pferde richtig longieren – 5 häufige Fehler bei der Longenarbeit mit Trabern

Pferde richtig longieren – 5 häufige Fehler bei der Longenarbeit mit Trabern

Traber – Pferde im Allgemeinen – richtig zu longieren, ist eine Kunst für sich. Gutes Longieren hat wirklich viele Vorteile, schlechtes Longieren macht alles wieder zunichte. Über fünf häufige Fehler beim Longieren spreche ich heute.

Table of Contents

Fehler 1 beim Longieren von Pferden: Enge Zirkel

Gegen enge Zirkel ist nichts einzuwenden, wenn dein Pferd ausbalanciert und aufgewärmt ist – solange diese Art kein Dauerzustand ist (das geht dann auf die Gelenke). Die meisten Traber sind allerdings nicht gut ausbalanciert, vor allem, wenn sie von der Rennbahn kommen. 

Um irgendwie in Balance zu bleiben, reißen die Pferde den Kopf nach oben, schauen nach außen und kommen ins Rennen. Nein, das wollen wir definitiv nicht. 

Fehler 2 beim Longieren von Pferden: Verharren auf einer Stelle

Wir wollen unser Pferd motivieren. Wir wollen, dass das Pferd Spaß an der Arbeit hat. Wir wollen, dass unser Pferd Fortschritte macht. 

Sag mir, wie würdest du dich fühlen, wenn du stur im Kreis laufen müsstest? Ohne Spielraum? Laaangweilig!

Klar, manchmal geht es nicht anders, gerade wenn viele Reiter in der Bahn sind. Aber das Pferd profitiert von der Longenarbeit, wenn sie abwechslungsreich gestaltet wird. Und uns tut die Bewegung beim mitlaufen auch gut. 

PS: Trotzdem ist es in der Pferdeausbildung nötig, dass das Pferd euch folgt, auch wenn das bedeutet, an einem Fleck zu verharren. Denn manchmal geht es wie gesagt nicht anders. 

Fehler 3 beim Longieren von Pferden: Zu lange Longieren 

Longieren ist nicht dafür gedacht, es stundenlang zu praktizieren. Da ihr kein Voltigierpferd oder Schulpferd besitzt (davon gehe ich aus, auch wenn es nicht unmöglich ist), sind kurze, knackige Zeitspannen effektiver als langes im Kreis treten. 

Von der Aufwärm- und Abkühlphase abgesehen, sollte die Longeneinheit ca. 15-25 Minuten dauern, je nach Pferd. 

Fehler 4 beim Longieren von Pferden: Das unbalancierte Pferd stark ausbinden

Früher war es üblich, die Pferde an der Longe auszubinden. Egal ob Halsverlängerer, Stoßzügel, Schlaufzügel – irgendwas hing immer am Pferd. 

Ich plädiere für „weniger ist mehr“ und die Praxis gab mir Recht. Natürlich sieht es anfangs unschön aus, wenn der Kopf des Pferdes dem einer Giraffe ähnelt. Aber dann frage dich: Warum ist das so?

Da war sie wieder, die Balance. Mit Geduld findet das Pferd in die tragende Selbsthaltung, ganz ohne Ausbinder. Und die Muskulatur kann sich an den entsprechenden Stellen bilden. Adieu, falscher Knick. 

Fehler 5 beim Longieren von Pferden: Longieren aufgrund von Ungehorsam vermeiden

Einige Pferde zeigen beim Longieren schlechte Angewohnheiten: Losrennen, nach dem Reiter auskeilen, einfach umdrehen oder immer wieder in die Mitte spazieren.

Deshalb eines der wichtigsten Elemente in der Pferdeausbildung sausen zu lassen, darf dir nicht passieren. Warum?

Eine kleine Anekdote: Meine Stute hatte eine Darmverschlingung und stand lange in der Klinik, hat sehr abgebaut und war auch nicht mehr die Jüngste. Um sie danach wieder reiten zu können, war erst einmal langsamer Muskelaufbau und Konditionsaufbau vonnöten. 

Ich höre oft von Reitern den Spruch „Muskeln zum Tragen kriegen die nur vom Reiten“. Tatsächlich hatte ich nach einigen Wochen (wir mussten es aufgrund der Umstände ja langsam angehen) ein voll belastbares Pferd mit propperer Muskulatur – an den richtigen Stellen. 

Vom Longieren (ohne Ausbinder). 

So, und wenn das Longieren bei dir und deinem Pferd noch nicht klappt und du dir nicht zu helfen weißt, suche dir bitte professionelle Unterstützung. Denn wo Longieren durch Ungehorsam (oder anderen Gründen) nicht funktioniert, sind mit Sicherheit auch andere Baustellen offen. 

Denn irgendwann wirst du es vielleicht brauchen, das Longieren. 

Danke für deine Aufmerksamkeit! Wie klappt das Longieren bei dir? Baust du es regelmäßig ins Training ein?

Journaling für Traberreiter

12 Wochen für euren Fortschritt: Mit Zielen, Rückblicken und viel Motivation!
Neu

Schreibe einen Kommentar