🐴 Die besten Lockerungsübungen im Gelände für dein Pferd
Für mehr Losgelassenheit, Mobilität und Vertrauen – ganz ohne Reitplatz: Die Natur und du – und dein Traber!
Ob Traber, Haflinger oder altes Schulpferd – alle Pferde profitieren von gezielter Gymnastizierung im Gelände. Mit diesen einfachen Übungen lockerst du Körper und Geist deines Pferdes nachhaltig und stärkst gleichzeitig eure Verbindung.
✅ Schrittarbeit – die Basis für Losgelassenheit
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Häufige Handwechsel:
Wechsle beim Ausritt regelmäßig die Richtung – z. B. durch kleine Bögen am Wegrand oder Waldpfade. Das verbessert die Balance und aktiviert beide Körperseiten gleichmäßig. -
Schulterherein beim Führen oder Reiten:
Lasse dein Pferd leicht seitlich versetzt oder mit aktiver Schultervorhand gehen. Besonders effektiv in engen Kurven oder beim Anreiten nach dem Anhalten. Aber erst nach dem Aufwärmen! -
Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen:
Ermöglicht Dehnung in Nacken und Rücken, ideal in ruhigen, geraden Abschnitten des Wegs oder beim Halten. Fördert Vertrauen und Entspannung. -
Kurze Halteübungen mit bewusstem Anreiten:
Halte dein Pferd gezielt an, atme durch, dann sanftes Anreiten. Diese Übergänge mobilisieren die Hinterhand und fördern Aufmerksamkeit.
🔁 In der Bewegung – Gymnastik während des Ausritts
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Serpentinen reiten:
Nutze breite Waldwege oder Wiesenränder für große, weiche Bögen. Serpentinen fördern die Biegung und lösen Verspannungen in Rücken und Rumpf. -
Tempiwechsel im Trab:
Variiere das Tempo dezent: einige Tritte fleißiger, dann wieder etwas zurücknehmen. So aktivierst du die Hinterhand, ohne dein Pferd zu überfordern. -
Übertreten lassen im Schritt:
Auf passendem Boden kannst du dein Pferd übertreten lassen – das verbessert die Beweglichkeit und lockert die Lendenpartie. -
seitlich & bergauf:
Nutze leichte Anstiege für kurze Abschnitte im Seitengang. Das kräftigt Schulter- und Rückenmuskulatur und fördert Geraderichtung. Nur wenn geübt!
🧘♂️ Mentale Lockerung & Achtsamkeit
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Stehen und entspannen lassen:
Plane bewusst Pausen ein, in denen dein Pferd einfach stehen darf. Diese Stillmomente fördern Gelassenheit – auch beim nervösen Traber. -
Gucken lassen statt durchziehen:
Wenn dein Pferd an einer Stelle verharren will: gönnt euch die Zeit. Der Kopf braucht manchmal genau diese Minuten, um loszulassen. -
Auch du zählst:
Lockere deine Schultern, atme bewusst aus, schwinge im Becken mit. Je entspannter du sitzt, desto mehr überträgt sich das auf dein Pferd.
📌 Praktische Tipps für den Geländealltag:
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Plane deine Ausritte wie Mini-Trainingseinheiten: z. B. Waldweg = Dehnphase, Hang = Kraftarbeit, Rückweg = Entspannung.
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Nutze natürliche Gegebenheiten: leichte Hügel, weicher Boden, enge Kurven – die Natur ist dein Reitplatz. Aber Achtung: Bauers Wiesen und Felder sind kein Tummelplatz.
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Wiederhole gute Erfahrungen: Wenn dein Pferd an einer Stelle besonders loslässt – kehre regelmäßig dorthin zurück und überlege, was die Übung besonders erfolgreich gemacht hat.
Gelände ist kein reiner Entspannungs-Ausgleich – es ist Trainingsfläche mit Esprit.
Mit gezielten Lockerungsübungen kannst du nicht nur die körperliche Balance deines Pferdes fördern, sondern auch seine mentale. Besonders bei Ex-Rennpferden wie Trabern bewirken kleine, bewusste Bewegungsimpulse oft große Veränderungen.
🆕 Weitere Ideen für dein Geländetraining mit dem Traber
🔁 Rückwärtsrichten auf ebenem Boden oder leichten Anstiegen
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Stärkt die Bauchmuskulatur, aktiviert die Hinterhand und fördert die Konzentration.
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Achte auf eine ruhige, gerade Ausführung. Zwei bis drei Tritte reichen aus – Qualität vor Menge!
🧭 Achten und große Kreise um Bäume, Steine oder auf Lichtungen
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Fördert Biegung und Gleichgewicht ohne Stress.
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Ideal zum Lösen im Schritt oder Trab – mit wechselnder Stellung, je nach Pferd.
- Achtung: Nur wo möglich, nicht wild durchs Unterholz reiten <3
⛰️ Hangtraining (natürlich & gelenkschonend)
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Bergauf im fleißigen Schritt oder leichten Schulterherein kräftigt Rücken und Hinterhand.
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Bergab im kontrollierten Tempo schult Balance und Koordination.
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Auch vom Boden aus möglich – besonders wertvoll für Traber mit Schiefe oder Rückenverspannung.
🟨 Stangen im Gelände – bewusst gewählt
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Nutze z. B. gefällte Äste oder natürliche Bodenunebenheiten für Tritttraining (nur nach Eignungsbeurteilung).
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Führt zu mehr Körperbewusstsein und aktiverer Rückenmuskulatur.
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Nur auf weichem, ebenem Boden und bei ruhigem Wetter sinnvoll!
Arbeiten vom Boden aus unterwegs
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Kurze Führabschnitte mit Seitengängen an der Hand, Rückwärtsrichten oder Vorhandwendung.
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Ideal bei angespannten Pferden oder zur mentalen Pause im Ausritt.
💨 Mini-Intervalltraining (Trab–Schritt–Trab)
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Zählt zu den effektivsten Methoden, um Spannung in Bewegungsfluss zu verwandeln.
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30 Meter fleißiger Trab, dann wieder Schritt – dann erneut Trab. So löst sich der Rücken ganz natürlich.
🎯 Zielgesteuertes Reiten
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Reite z. B. gezielt zwischen zwei Bäume hindurch, an einem Pfosten entlang oder einen markierten Wegabschnitt rückwärts.
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Fördert Aufmerksamkeit, Konzentration und Körperkoordination – auch bei dir.