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Trabers of Instagram – a star is born

Ein Traber ist ein Traber ist ein Traber. Und heute kann ja jeder Traber auch Star sein. Instagram-Star. A Star, ähh Traber, ist born. Jawoll.

Hey, auch der Traberblog ist auf Instagram. Mal mehr, mal weniger. Momentan eher weniger. Aber die Aussicht auf eine kostenlose Schabracke in kreischpink oder einer Schachtel Leckerli (Pferdesportfirmen verschenken gern Sachgüter an “Influencer”) treibt seltsame Blüten. Da wird gepostet, was das Zeug hält. Ansich nicht verwerflich, lässt man die CO2-Bilanz der ganzen Serverfarmen in den USA mal außer acht.

Bitte nicht so ernst nehmen

Aber da wird sich nicht geschämt, sein Traberli in schönster Hirschhals-Manier vorzustellen, um – Komplimente heischend – dazu zu schreiben “seid nicht so streng mit mir, wir haben zwei Monate nicht gearbeitet”. Und tatsächlich, meist folgen Kommentare wie “das sieht doch gut aus” (nein, tut es nicht!) oder “lass die Leute reden, die sind nur neidisch” (nein, realistisch!).

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Andere zeigen ihre Traber beim Reiten in absoluter Freiheit, quasi Reiten nach Waldorf-, Verzeihung, Rai-Manier: Glückliche Traber mit Glücksrad oder anderen gebisslosen Zäumungen, baumlosen Sätteln und freischwingendem Reiter. Am besten in Kleidchen oder farblich abgestimmt in kreischpink. Reiter lieben kreischpink. Warum? Leider rast der Traber mit durchgedrücktem Rücken durch die Pampa, Kopf oben. Ist ja sein freier Wille. Der darf das, das gehört so. Ist am gesündesten. Das Pferd soll ja nicht unterdrückt werden. Du lieber Himmel. Wir sind ja hier nicht bei Fidel.

Haul – Nein, das ist kein Schreibfehler von “Gaul”

Auch berauschend in seiner Herrlichkeit ist der “Traber-Haul”. Da wird gezeigt, meist in ellenlangen Stories, was alles fürs “Pony” (höhö) geshoppt wurde. Dreierlei Schabracken, das neunte Halfter, Steigbügel in der Lieblingsfarbe des Pferdes und farblich passend die neue Kollektion fürs “Fraule” (oder “Herrle”). UND WIE SICH DAS PONY DARÜBER FREUT! Ja freilich freut sich das Pferd! Nach jedem Teil (in kreischpink) bekommt es direkt ein Rote-Bete-Leckerli hinterher geschoben! Da bekommt die neue Schabracke gleich noch kreischpinken Pferdesabber ab, herrrrlich authentisch! Prüüüma, wie andere sagen würden.

Weit oben in der Instagram-Beliebtheitsskala rangieren ja gern auch Kinder und Pferde. Ui, guck mal, das Kind kann ja reiten! Wie süß! Und das galoppiert und springt ja sogar. Hinter der Bewegung, am Zügel festhaltend, Pferdekopf oben, aber hey, das sieht doch super aus! Wie die das kann! Sogar Steigebilder sind dabei, wildes Pony! Im echten Leben (oder auf Facebook) würde ein Shitstorm auf die Eltern niederprasseln (oder aufs Kind). Aber Instagram, hier zählen die Likes! Dann schicken die Schabracken-Hersteller auch mal für lau was fürs Kind (und fürs Pony). Natürlich in…. kraischpink.

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Zur Inspiration habe ich mich durch Instagram geklickt und direkt den Hashtag “horselover” gesucht. Prüüümaaaa! Nein ehrlich, du kriegst die (Boxen-) Tür nicht zu! Da sitzt der Jüngling auf einem feschen Spanier mit viel Hals und wenig Popo (mitten auf der Stallgasse, warum auch immer), Wendy-Titelbilder (Mädchenkopf an Pferdekopf) grinsen dich von weitem an, Pferde werden für dramatische Bilder durchs Wasser geschickt. Herrlich. Mein Favorit ist übrigens ein kleines Mädchen mit Zöpfen, einem viel zu großen grauen Jacket neben einem sehr dicken weißen Shetlandpony. Sie lacht wie Bolle in die Kamera und freut sich – richtig echt. Und wisst ihr was: Das Bild, das hatte nur fünf Likes. Jetzt hat es sechs (ich weiß, ihr wollt es auch sehen; da bitte: #wiesüssistdasdenn )

Achja, den Traber findet ihr auch auf Instagram. Gelegentlich poste ich sogar mal ein Bild: #BitteHierEntlang

 

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